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AutorenbildKirstin

Kreta-Tipp für den Osten: Eine typische Fahrt "ins Blaue"

Aktualisiert: 1. Okt.

Die besondere Magie der Insel spüren wir bei einer Überlandfahrt im Osten der Insel

Dieses Prachtexemplar ist uns in den Bergen begegnet.


Hinweis:

Der folgende Textabschnitt enthält Auszüge aus meinem Buch "Mein zauberschönes Kreta -- Zwanzig Tage Inselmagie".


Die Knutschkugel passt kaum durch die extrem schmalen Gassen der namenlosen Dörfer. Ein Mann mit sonnengegerbten Gesicht und wehenden schwarz-grauen Haaren düst mit seinem Roller durch die Gassen. Auf seinem Schoß sitzt ein Mädchen mit Zöpfen, kaum größer als der Roller.

Die Kleine lacht vor Freude.

Ein Kirchenmann huscht über die Straße. Seine Füße verschwinden vollständig unter der schwarzen Robe und lassen den Mann geradezu über den Asphalt schweben.

Gut gestärkt fahren wir oberhalb des Dörfchens Kritsá hinauf zu der Stelle in den Bergen, wo die Steine Gesichter haben und wo sich Bäume und Bodengewächse zu märchenhaften Figuren formen.

Zerschmetterte Steine liegen auf dem Asphalt. Dazwischen ein paar Ziegenköttel.                                                     

Hinter einem sehr schief eingezäunten Grundstück wohnt zweifelsohne jemand in einer baufälligen Hütte.

Zwei auf Stöcken gespießte, kahle Ziegenschädel zieren den Eingang des Unterschlupfs.

Ein ausrangiertes Auto ohne Räder steht auf dem Grundstück und wird von hohem Gras und Wildblumen zugewuchert.

Weiße Kanister sind auf dem Boden verstreut, und es liegen mehrere Stahlhelme herum.

Ein dunkelbrauner Hund läuft frei umher. Sobald er uns sieht, zieht er seine Lefzen nach oben und schießt mit wütendem Gebell an den Zaun heran.

„Boah, hat der mich erschreckt! Mir schlägt das Herz bis zum Hals!“

Mein bester Ehemann von allen hat bei der unerwarteten Begegnung instinktiv das Lenkrad zur Seite gerissen. Seiner guten Reaktion können wir verdanken, dass wir nicht im Graben gelandet sind.

In dieser „kuscheligen“ Umgebung wäre das bestimmt kein Vergnügen gewesen.

Kopfkino...

Als würde meine Inselfreundin uns beruhigen wollen, wartet sie in den Bergen mit einem Highlight der besonderen Art auf uns:

Das helle Glöckchengebimmel der Ziegen hören wir von Weitem. In weiser Vorausahnung stellen wir die Knutschkugel am Straßenrand ab.

Hinter einem weit geöffneten Tor breitet sich wie ein riesiger Teppich eine hügelige Grünfläche mit einem Meer aus farbenfrohen Blumen aus.

Dahinter formatieren sich die Berge wie aufmerksame Hüter, die ihre Schützlinge in Empfang nehmen wollen.

Intensiver, süßlicher Blütenduft vermischt sich mit dem Duft von Gras und der kühlenden Frische der Bergluft.

Eine Ziege nach der anderen nähert sich dem Tor und verschwindet im Blumenmeer.

Nach und nach werden es um die hundert Tiere.

Ihre Rufe haben einen geradezu seidigen Klang und lassen die markante Berglandschaft weicher erscheinen als sie ist.

Die Berggiganten nehmen die Laute auf und geben sie als Echo wieder zurück.

Das abendliche Sonnenlicht fällt wie goldener Staub über die Berggipfel.

Wir verstummen.

Ein warmer Schauer aus Glück wandert über meinen Körper. Es ist einer dieser Momente, die später zu einer unvergesslichen Erinnerung werden.

Inselmagie!

Als sei er dazu auserkoren worden, diesen Tag mit uns gemeinsam zu verabschieden, wirft uns ein prächtiger Ziegenbock mit langem Fell und geschwungenen Hörnern einen Blick über die Schulter zu.

„Määäh-ääähhh!“, ruft er, sehr viel lauter als alle anderen. Dann taucht er mit einem kraftvollen Satz nach vorne in seiner Herde unter.

Heeerz-Momeeent!!!


Kreta Tipp: Fahrten "ins Blaue" sind fast ein Garant für unvergessliche Inselerlebnisse.


Was für ein großartiger Tag!

Danke, Kreta, für die Erlebnisse, die du uns geschenkt hast. Ich glaube, deine Magie heute wieder gespürt zu haben.

Sie war leise, und sie war zurückhaltend.

Aber ganz zum Schluss, in deinen Bergen... inmitten des Blütenteppichs und der Ziegen, da habe ich sie gespürt!



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