Kretische Köstlichkeiten, ganz viel Meer und ein echtes Inselunikat
Taverne am Meer in Kíssamos
Wir können kaum glauben, wie schnell die Zeit verfliegt.
Heute ist für uns schon der 7. Tag auf Kreta angebrochen.
In den späten Morgenstunden starten wir bei kühlem Wind und einigen Wölkchen durch die Berge in Richtung Kíssamos.
Irgendwie ist uns danach, Hafenluft zu schnuppern.
Die Wolken kleben wie riesige Marshmallows an den Gipfeln der Berge. Aber die Sonne kämpft sich tapfer durch bis ins Tal und lässt die roten Dächer und weißen Hausfassaden der Bergdörfer zwischen den Hügeln strahlen.
Kreta leuchtet - auch, wenn die Sonne es schwer hat.
In Topólia frühstücken wir in Gesellschaft einiger Katzen auf der Außenterrasse der kleinen, empfehlenswerten Dorfbäckerei. Von hier aus haben wir eine wunderschöne Aussicht auf die grünen Hügel und eine hübsche Kirche.
Es duftet nach dem frischen Grün der umliegenden Bäume. Nach dem Regen von gestern verbreiten sie ein besonders frisches Aroma. Der Duft nach kretischem Gebäck und dampfend heißem Kaffee umhüllt mich wie eine Wolldecke an einem kalten Winterabend.
In Betracht dieser überaus heimeligen Atmosphäre wundern wir uns kaum über das elfenhafte Klimpern und die sphärischen Klänge, die in der Luft liegen.
Sie stammen aus dem Ladenlokal von Manolis Tsouris. Der charismatische Künstler verkauft in diesem Geschäft seine geschnitzten Werke aus Olivenholz.
Manolis strahlt die kraftvolle Ruhe eines Inselberges aus.
Gleichzeitig hat der Künstler mit dem üppigen grauen Bart und der beneidenswert dichten Haarpracht den Schalk im Nacken. Er lässt keine Gelegenheit aus, mit seinen Besuchern zu scherzen.
Ein Inselunikat wie es im Buche steht.
Wer über die Schwelle dieses ungewöhnlichen Geschäftes geht, tritt ein in eine magische Welt aus mystischen Urklängen und manchmal auch geheimnisvollen Skulpturen.
Jeder Meter des Raumes ist ausgefüllt mit Figuren, Schmuck, Windspielen oder Gebrauchsgegenständen aus warmen glatten Olivenholz. Nichts, aber auch gar nichts an diesem Geschäft ist gewöhnlich.
Manolis nicht. Seine Kunstwerke nicht. Und seine Art, die Werke für die Besucher einzupacken, ebenfalls nicht.
Sogar das Verpacken unserer "Beute" zelebriert Manolis kreativ. Er ist halt ein Künstler durch und durch. In wenigen Minuten zaubert er aus Papier mit einer riesigen Schere eine ganz individuelle Verpackung für uns.
Wir wissen nicht, was wir mehr bestaunen sollen: Die einzigartige Ausstrahlung dieses sympathischen Menschen, Manolis' Schnitzereien oder die besondere Atmosphäre in dem Geschäft.
Manolis zaubert aus Olivenbaumholz echte Kunstwerke
Von unserem Erlebnis sind wir auch dann noch wie verzaubert, als wir den Hafen von Kíssamos erreichen.
In Kíssamos weht uns allerdings so ein heftiger und kühler Wind um die Nase, dass wir es nicht lange an dem großen Hafen aushalten.
Stattdessen zieht es uns an den kleineren Hafen ganz in der Nähe. Die Boote schaukeln friedlich in der Sonne. wir sind froh, dass sie sich zunehmend häufiger blicken lässt.
Es riecht nach frischem Fangfisch, würziger Seeluft und ein klein wenig nach Treibstoff.
Hohe Wellen zerschellen an den Kaimauern. Das Salzwasser malt beim trocknen weiß geäderte Spuren auf meine Arme.
Das ist die Hafenidylle, die irgendeiner unserer mitreisenden Monks unbedingt haben wollte. Jetzt ist er zufrieden.
Herzmoment!
Am kleinen Hafen von Kíssamos
Wir sind so glücklich darüber, endlich wieder die Sonne zu sehen, dass es uns nach Falássarna ans Meer zieht.
Es gilt als ein wahres Juwel an der Nordwestküste Kretas.
Mein bester Ehemann von allen lässt nicht ohne Stolz verlauten, dass er den Weg sogar ohne Navi gefunden hat.
Der Strand zeichnet sich besonders durch seine schöne Landschaft und das türkisfarbene Wasser aus. Er ist bekannt für seinen feinen, weißen Sand, der sanft in dem kristallklaren Meer mündet.
Ein echtes Paradies für Sonnenanbeter und Wassersportler.
Oft wird bemängelt, dass Falássarna während der Hauptsaison sehr überlaufen sein soll.
Dazu kann ich nichts sagen, weil wir uns bisher nie zur Hauptferienzeit auf der Insel aufgehalten haben.
Ich hörte bereits von beeindruckenden Sonnenuntergängen, die den Himmel in ein spektakuläres Farbenspiel tauchen sollen. Auch die haben wir nicht erlebt, aber da wir die überwältigende Schönheit des Strandes auch tagsüber deutlich wahrnehmen konnten, kann ich mir vorstellen, welch besonderen Zauber ein Sonnenuntergang in Falássarna hinterlassen muss.
Die Umgebung von Falássarna ist ebenfalls erkundenswert.
Von hier aus können Wanderungen in die beeindruckende Landschaft unternommen werden, die von Hügeln und Olivenhainen geprägt ist.
Entlang der Küste befinden sich kleine Tavernen, in denen authentische kretische Küche serviert wird – ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wir finden es im Mai 2024 außergewöhnlich ruhig an dem beliebten hellen Sandstrand.
Keine Sonnenliegen, keine Strandtavernen, so gut wie keine Strandbesucher... Stattdessen tiefblaues Meer.
Und Meer. Und noch mehr Meer.
Und Ziegenrufe in der Ferne.
Herzmoment!
Falássarna schenkt uns Aussichten, bei denen uns die Spucke wegbleibt.
Nachdem wir den Ausblick eingehend bewundert haben (zum schwimmen war es uns definitiv viel zu kalt), meldet sich bei mir ein weiterer Monk. Und zwar der, der gerne Urlaubsshopping betreibt und Leinenklamotten liebt.
Mit diesem Monk im Schlepptau zieht es uns in die Gegend rund um Plataniás. Und wir werden fündig.
Inzwischen senkt sich die Sonne dem Meer entgegen. Das Licht wird weicher.
Es ist die ideale Tageszeit, um barfuß durch den Sand zu laufen.
Genau das machen wir wenige Minuten später - und zwar am nahezu menschenleeren Strand von Plataniás.
Herzmoment!
Plataniás
Zum krönenden Abschluss des gelungenen Urlaubstages fehlt uns nur noch ein leckeres Abendessen.
Mein Mann liebäugelt schon seit einer ganzen Weile mit einem Besuch der traditionellen Taverne AntaMa Cretan traditional tavern in Voulgáro. Der Ort befindet sich in der Nähe des Tunnels von Topólia, und die Taverne hat hervorragende Bewertungen.
Top-Tipp für Kreta: Die AntaMa Cretan traditional tavern in Voulgáro. Auf dem Weg von Nord-West nach Elafonísi könnt ihr sie nicht verfehlen.
Am Ende des Tages wissen wir, warum das so ist.
Es wäre ein Fehler gewesen, an dieser herausragenden Taverne vorbei zu fahren.
Die Betreiber der Taverne sind nicht nur ausgesprochen liebenswerte Menschen.
Sie servieren uns außerdem Speisen, die ein Genuss für den Gaumen sind. Ich kann jede Zutat herausschmecken, und das Aroma des Fleisches ist aus meiner Sicht einzigartig.
Damit landet die geniale Taverne auf unserer ganz persönlichen Rankingliste auf dem obersten Rang in dieser Region Kretas. An diesem Lokal werden wir nie (!) wieder vorbei fahren, ohne dort etwas zu essen.
So viel ist sicher!
Top-Tipp: Fragt Georgia nach ihrem köstlichen Schokokuchen!
Ach so, hatte ich schon erwähnt, dass mein Mann den Weg ohne Navi gefunden hat? ;)
Kalinichta, ihr Lieben.
Wir hoffen, das Lesen hat dir gut "geschmeckt" und du hast den warmen Sand unter deinen Füßen spüren können.
Kalinichta!