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AutorenbildKirstin

Kreta-Tipp für den Nordwesten: Streifzug durch Exópolis und ein Besuch in der Taverna Babis

Aktualisiert: 10. Okt.

Einfach, ehrlich, echt und herzlich

Mein bester Ehemann von allen mit Babis in seiner gleichnamigen Taverne


Hinweis:

Der folgende Text enthält Auszüge aus meinem Buch "Mein zauberschönes Kreta 2022".https://shop.tredition.com/booktitle/Mein_zaubersch%3Fnes_Kreta/W-464-207-085


Wie ich wieder mal festgestellt habe, lässt sich auf Kreta sogar beim Faulenzen Einiges erleben

Gestern sind wir ganz ohne eine großartige Planung in einen herrlichen "blauen Tag" ohne jede Erwartung gestartet.

Mit der Kamera ausgestattet, haben wir zu Fuß das ursprüngliche, entschleunigende Feriendörfchen Exópolis genauer unter die Lupe genommen.

In den gängigen Reiseführern wird das Dörfchen Exópolis meist in einem Atemzug mit dem benachbarten Bergdorf Argiromouri erwähnt.

Die beiden Charakter-Dörfer mit ihrem gemütlichen und ursprünglichen Shabby-Chic-Charme haben uns mit ihrem verschlafenen Äußeren und ihren authentischen liebenswürdigen Menschen sehr beeindruckt.

In Exópolis scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

Wenn du trotz deines Urlaubs mit Stress behaftet sein solltest, empfehle ich dir, durch Exópolis zu laufen. Das sollte reichen, um dich schnell ins Gleichgewicht zu bringen.

Exópolis ist sehr ruhig gelegen und bietet Freunden der Fotografie mit seinen kleinen und schmalen Gassen, der weißen Kirche und den zum Teil sehr alten Häusern stimmungsvolle und abwechslungsreiche Fotomotive.

Höchstwahrscheinlich wird sich, wie fast überall auf der Insel, eine Katze als Model zur Verfügung stellen.

Es finden sich ein paar Tavernen, die stundenweise am Tag geöffnet haben.

In diesem Jahr haben wir keine von ihnen ausprobiert, aber das ist für uns ein guter Grund, noch einmal hierher zurückzukommen.

Von Exópolis aus hat man stellenweise einen fantastischen Ausblick auf die Bucht von Georgioúpolis. Der Ort ist mit dem Auto in etwa fünf Minuten erreichbar.

Ich habe ein Faible für diesen künstlerisch anmutenden Charme des urgemütlichen Dorfes mit seiner weißen Kirche und einer Taverne, in der sich nur wenige Touristen verirren.

Abseits jedes Straßenlärmes lassen sich hinter jeder Weggabelung und hinter jeder Anhöhe Reliquien aus längst vergangenen Zeiten finden.

Auf unserem Rundgang begegnen wir wesentlich mehr Katzen als Menschen.


Dörflicher Charme in Exópolis


Wenn uns dennoch mal ein Zweibeiner über den Weg läuft, werden wir jedes Mal mit einem herzlichen Lächeln begrüßt.

Mir ist aufgefallen, dass die (fremden) Menschen mich wirklich ansehen, während sie grüßen.

Es ist viel mehr als nur ein flüchtiger Blick im Vorbeigehen, und auch der gesprochene Gruß wird nicht aus reiner Höflichkeit "dahin gerotzt".

Ein kretischer Gruß spricht von ehrlichem Interesse und manchmal auch einer sympathischen, unaufdringlichen Neugier.

Es scheint so, als fänden Begegnungen auf kretisch im Allgemeinen auf einer viel tieferen Ebene statt, als wir es in unserer Kultur gewohnt sind.

Nach unserer Rückkehr am späten Vormittag überfällt mich schlagartig eine derart komatöse Müdigkeit, dass ich wahrscheinlich stehenden Fußes in den menschenleeren Gemeinschaftspool unserer Unterkunft gekippt wäre, falls wir uns noch länger dort aufgehalten hätten.

Aufmerksamkeitsmäßig reicht es bei mir so gerade eben noch für ein paar Fotos, bevor ich wie ein Stein in ein ausgedehntes Mittagsschläfchen verfalle.


In den frühen Abendstunden führt uns unser Weg bis in das überschaubare Dörfchen Kournás.

Das Bergdorf oberhalb des beliebten Kournás-Sees gehört zu der Gemeinde Apokoronas/Chaniá.

Laut meiner Recherche zählt das überschaubare Dörfchen etwa 500 Einwohner.

In dem verträumten Ort erhält der Besucher Einblicke in das – touristisch noch nicht so stark erschlossene – traditionelle Kreta.

In den Tavernen treffen sich oft Einheimische, die abends vor ihren Häusern zusammensitzen.

Hinter einer Kurve, in der sich gefühlt das gesamte Dorfleben abspielt, liegt die bunt bestuhlte Taverne von Babis )https://taverna-babis.gr (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Taverne in Georgioúpolis!)

Der "Kournás- Babis" gehört für uns zum Urlaubsprogramm wie der Tannenbaum zu Weihnachten.

Wir mögen den Mann, der allein schon rein äußerlich mit seiner Tarnhose, dem schwarzen Hemd und dem lässig um den Kopf gewickelten Tuch wie eine einzigartige Mischung aus Partisan und Seeräuberhäuptling ausschaut.

Babis ist ein Insel-Unikat wie es im Buche steht. Wir haben ihn mit seiner authentischen, gelassenen Art sehr in unser Herz geschlossen. Ich kenne niemanden sonst, der den Charakter dieser wunderbaren Insel so gut widerspiegelt wie Babis.

Er macht sein Ding, lässt sich nicht verbiegen und ist Stolz auf das, was er kann.

Wenn Babis mit seiner ruhigen Art erzählt, wie er sein Essen zubereitet, tanzen die Lachfältchen um seine Augen.

Gerne lässt er uns über die Schulter schauen, während er das saftige Souvlaki auf dem großen Holzkohlegrill zubereitet.

Wenn er hin und wieder in seinem winzigen Kabuff verschwindet, wissen wir zwar nicht so genau, was er da drin veranstaltet, aber wir vertrauen den Kochkünsten dieses Mannes ohne wenn und aber.

Was Babis auf den Tisch zaubert, ist ebenso einfach wie genial, und es kommt ohne jede Form von Geschnörkel und Chi-Chi aus.

An diesem Tag essen wir seinen beliebten "Babis- Salat", einige äußerst (!) leckere Bauernwürstchen und natürlich das knusprige und saftige Souvlaki - versehen mit dem frischen Oregano aus den kretischen Bergen.


Kreta Tipp: Babis Essen ist wie die Insel: Einfach, echt und ehrlich


Frischer geht es kaum.

Am Abend strahlt Babis mit den Sternen am Himmel um die Wette, als wir sein leckeres Essen loben.

Die Rechnung mit absolut fairen Preisen serviert der Tavernenbesitzer mit einem äußerst schmackhaften Honigkuchen und - natüüürlich - mit einem Büddel voller Raki.

Während ich nach dem 2. Gläschen des feurigen Gesöffs mit meiner Leber diskutiere, bezahlt mein bester Ehemann von allen die Rechnung direkt bei Babis im Innenraum seiner ungewöhnlichen Taverne.

Sollte es dort sowas wie ein Ordnungs-System geben, so hat es sich gut versteckt.

Ich kann mich nicht erinnern, wo ich- außerhalb eines Flohmarktes- jemals soviel Zeugs auf einen Haufen gesehen habe.

Wer sich Zeit nimmt, der wird wahre Schätze entdecken, die mindestens so großartig sind wie ein Besuch bei Babis.


Kalinichta, lieber Herzens-Touri.

Möge dein Tag so entspannt zu Ende gehen wie unserer.


Babis Taverne gleicht innen einem kretischen Museum.



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