In unserer Unterkunft duftet es wie in einer Kräuterapotheke.
Unsere Köpfe sind gefüllt mit neuem Wissen. Die Bäuche voll mit herausragenden kretischen Speisen, und der Tag bis zum Rand gesättigt mit unzähligen Herzmomenten.
Was ist gestern passiert?
Gegen 7 Uhr in der Frühe rollen wir mit der Knutschkugel in Richtung Heraklion.
Dort haben wir bei Schorsch Guide Touren https://schorschguidetouren.de "the King of Tours" die Dreamtour de Luxe gebucht.
Laut Beschreibung erwartet uns zunächst ein traditionelles Frühstück.
Und danach ein fantastisches Offroad‐Abenteuer in einer Kleingruppe.
Wir werden das authentische Kreta erleben, viel über die Flora und Fauna der Insel erfahren und eine Kombination aus Bergen und Meer genießen dürfen.
Klingt spannend.
Und wie sich rausstellt, IST es das auch!
Wie versprochen, starten wir mit einem großartigen Frühstück.
Schorschs herzliche Ehefrau Ioanna hat es zubereitet. Das selbstgebackene Brot mit der leckeren Kruste ist für uns unschlagbar auf der Insel. Nahezu alle Beilagen sind aus eigener Herstellung.
Sogar mein bester Ehemann von allen (er ist vom Fach) lobt vor allem das Brot in den höchsten Tönen. Das will was heißen!
Wir schicken ein dickes " Efcharistó Kreta" hinaus in den Morgenhimmel, denn wir haben Glück mit den 2 mitreisenden Paaren.
Die Chemie stimmt.
Und weil Schorsch so ein Typ Mensch ist, mit dem es sowieso niemals langweilig werden kann, starten wir bald darauf ins große Offroad‐Abenteuer.
Während wir an den Ausläufern des Ida‐Gebirges vorbei fahren, Olivenhaine an uns vorüber ziehen und das eine oder andere - fast bis zur Unkenntlichkeit durchschossene Straßenschild vorbei kommt, erzählt uns Schorsch Dinge über die Insel, die in keinem Reiseführer zu finden sind.
Ein Wiedehopf (ein besonders hübscher Vogel) begleitet uns auf dem Weg. Wie ein gefiederter Wegweiser taucht er immer mal wieder an unserer Seite auf.
Auf einer staubigen Rumpelpiste geht es u.a. durch einen Pinienwald.
Gänsegeier segeln lautlos über uns hinweg.
Der Guide muss irgendwann in seinem Leben mal ein Lexikon inhaliert haben. Mühelos erzählt er uns Einzelheiten über Meerzwiebeln, Thymian, Zitronenpfeffer, Salbei, Zistus, Baumwolle und noch so viel mehr.
Er weiß nicht nur, wie die Pflanzen, Kräuter und Blumen aussehen, sondern auch, was man mit ihnen anstellen kann (und auch besser NICHT anstellen sollte).
Für (fast) jedes Wehwehchen gibt es ein Mittel aus der kretischen "Kräuterapotheke".
Der geräumige Geländewagen ruckelt über die unebenen Straßen, auf denen sich im Normalfall kein Tourist verirrt.
Ich habe Mühe, bei dem Geschaukel halbwegs leserliche Buchstaben zu Papier zu bringen.
Zoé hat Spaß. Sie darf vorne bei Schorsch mitfahren.
Manchmal hält er abrupt irgendwo an. Dann zückt er sein Taschenmesser, springt eilig aus dem Wagen und verschwindet in den Tiefen der kretischen Botanik. Wenn er zurückkehrt überreicht er uns durch die geöffneten Fensterscheiben glücklich einen aufgesammelten Kräuterschatz.
Mit Schorsch unterwegs zu sein heißt, die Insel mit allen Sinnen zu erleben.
Seine erbeuteten Werke landen in unseren Händen und wir kommen aus dem Angucken, Anfassen, Riechen und manchmal sogar Schmecken kaum heraus.
Es werden sehr viele dieser Schätze auf der abenteuerlichen Fahrt. Sie wandern in die Beutel, die Schorsch uns mitgegeben hat, damit wir sie darin aufbewahren können.
Es dauert nicht lang, und im Fahrzeug duftet es wie in der Küche einer Kräuterhexe.
"Kreta schmeckt sooo gut!", findet Schorsch. Das können wir nur unterschreiben!
Und es riecht sooo gut - besonders in den Bergen.
Es gibt immer wieder besondere Stellen, an denen wir anhalten, und über die Schorsch eine Menge erzählen kann.
Auf diese Weise landen wir an spektakulären Aussichtspunkten, die sogar - trotz der trüben Sicht - ihren Reiz nicht verloren haben.
In dem traditionellen Dörfchen Fódele können wir in den gemütlichen Gassen Webkunst‐Arbeiten bewundern.
Am Meer trinken wir frisch gepressten Orangensaft, bevor wir uns wieder auf dem Anwesen der Familie einfinden.
Schon beim Betreten des Hauses riecht es verführerisch nach kretischer Hausmannskost.
Ioanna empfängt uns herzlich.
Während wir die Tour genossen haben, hat sie für uns gekocht.
Und das sowas von unglaublich lecker, dass wir schon jetzt wissen, dass wir dieses Essen in Deutschland gaaanz furchtbar vermissen werden!
Wie gut, dass die Beutel mit den Kräuterschätzen dafür sorgen werden, dass wir den großartigen Duft Kretas nie, nie - wirklich niemals vergessen werden!
Danke, Kreta!
Und danke an Ioanna (für uns ist sie die beste Köchin von allen!)
Danke an Schorsch für den lehrreichen, lustigen und unvergesslichen Urlaubstag
Wir haben jede Sekunde genossen.